Eintauchen und geniessen

Ein Begegnungsort in stilvollem Ambiente und einem Angebot für alle. Das war die Vision von Katharina Schertler Secli und Ivan Secli, Besitzer des Gasthauses Traube in Buchs. Mit Herzblut haben sie das historische Restaurant umgebaut und angrenzend ein Hotel realisiert.  


Katharina Schertler Secli, Sie stammen ursprünglich nicht aus der Gastronomie. Wie kam es dazu, dass Sie das Gasthaus Traube kauften und sanierten?

Mein Mann widmet sich seit 20 Jahren seiner Weinhandlung und ich leitete bis 2022 17 Jahre lang ein Theater. Dazu besitzen wir einige Immobilien. Wir fokussieren uns dabei auf Immobilien, die einen gesellschaftlichen Wert haben. Der Leitfaden unserer Geschäftstätigkeit ist es, Begegnungen zu ermöglichen. Dazu passt das Gasthaus Traube wunderbar.

Sie haben diese Aufgabe nicht aktiv gesucht, sondern sie wurde an Sie herangetragen …
Zuerst wurde uns der Stall angeboten, der gleich neben dem Gasthaus stand. Und einige Monate später dann das Gasthaus. Spontan haben wir für beides dankend abgelehnt. Doch dann wachte ich eines Nachts auf. Das tue ich oft, wenn mich etwas beschäftigt. Meine Gedanken sind dann glasklar. So entstand die Idee, dass wir anstelle des Stalls ein Hotel bauen und die beiden Gebäude durch einen Garten verbinden könnten. Am nächsten Mittag erzählte ich meinem Mann davon. Und er war sofort begeistert.

Als Quereinsteigende, woran haben Sie und Ihr Mann sich bei der Umsetzung orientiert?
Wir beide lieben es, zu reisen und uns kulinarisch verwöhnen zu lassen. Und wir geniessen es, in einem schönen Hotel zu wohnen. So haben wir uns der neuen Traube aus Sicht ihrer zukünftigen Gäste genähert. Und wir haben das umgesetzt, was wir selbst als Gäste lieben und schätzen.

Der Umbau war schliesslich eine wahre Herkulesarbeit. Damit hatten Sie nicht gerechnet, oder?
Nein! Wir dachten anfangs, dass wir vor allem die Küche sanieren müssten und alles andere nur sehr sanft «aufhübschen». Dann entdeckten wir, dass die Unterkonstruktion morsche Stellen aufwies. Und es kamen mehr und mehr statische und andere bautechnische Mängel zum Vorschein. Innert kürzester Zeit standen wir rund um die denkmalgeschützten Bereiche im Rohbau und ich konnte vom untersten Stock aus bis zum Dach hinaufschauen.

Wie gingen Sie vor, um in diesem historischen Gebäude den heutigen Brandschutzanforderungen gerecht zu werden?
Es war für uns klar, dass alle Türen und Raumabschlüsse optisch erhalten werden, aber auch die neusten Komponenten in Sachen Brandschutz umgesetzt werden mussten. Darum suchten wir nach dem besten Türbauer und den besten Handwerkern in der Region.

Was gefällt Ihnen besonders an der Umsetzung von Bach Heiden?
Unsere Ansprechpartner bei Bach Heiden standen unserem Architektenteam während der kompletten Umbauphase beratend zur Seite. So fanden wir gemeinsam die optimalen Lösungen. Es war ein reger Austausch und das Resultat fällt zu unserer vollsten Zufriedenheit aus.

Welche Emotionen weckt das Gasthaus Traube heute in Ihnen?
Das Haus ist uns beiden sehr ans Herz gewachsen. Sie müssen wissen: Wir haben während des Umbaus tausende Stunden in dieses Projekt investiert. Wir wollten eine Grundlage schaffen für einen unaufgeregten Betrieb, in dem die Gastfreundschaft an oberster Stelle steht. Darum haben wir die Traube nicht verpachtet, sondern eine AG gegründet. Wir tragen das Risiko und das Traube-Team kann sich darauf konzentrieren, den Gästen einen inspirierenden Begegnungsort zu schaffen.

Und was erwartet die Gäste in der Traube?
Unsere Vision war und ist, dass das Gasthaus eine Oase im Alltag darstellt. Unsere Gäste treten ein und tauchen in die Traube-Welt ein. Dabei sind wir bewusst kein reines «Fine-Dining-Lokal», sondern es gibt vom Wurstsalat bis zum edlen Stück, vom Feierabendbier bis zur raren Flasche Wein ein Angebot für jedermann und jedefrau. Wir vereinen Menschen mit unterschiedlichster Couleur und Portemonnaie-Grösse.

 

Bilder: Bureau Kohlplatz