Animierende Lernlandschaft

Das neue Sekundarschulhaus in Teufen im Kanton Appenzell Ausserrhoden überzeugt durch seine offene Raumgestaltung. Sie stammt aus der Feder von Beat Loosli und Fabian Jud von raumfindung architekten. Über das gelungene Projekt – inklusive der Brandschutzlösungen von Bach Heiden – zeigt sich Beat Loosli hoch zufrieden.

Beat Loosli, welche Besonderheiten haben Sie und Ihr Team beim Bau der SEK Teufen beachtet?
Beim Schulhaus handelt es sich um einen Holzelementbau. Das Ziel bestand darin, diesen optimal in die hügelige Appenzeller Landschaft einzufügen. Die Raumstruktur basiert auf einem Holzbauraster und umfasst identitätsstiftende Licht- und Lufträume in der Gebäudemitte. Das verwendete Holz der Fassade stammt aus dem Teufner Wald. Somit wurden regionale Baumaterialien verwendet.

Inwiefern sind architektonische Strömungen aus dem Appenzellerland in die Planung eingeflossen?
Die SEK Teufen erinnert entfernt an die Anmutung eines typischen Appenzeller Hauses. Gut erkennbar an der Form des Daches, am Vordach und an der Holzfassade.

Warum haben Sie auf Holz gesetzt?
Einerseits hat die Bauherrschaft einen Holzbau bereits für den Wettbewerb vorgegeben. Andererseits eignet sich ein Holzelementbau im Allgemeinen sehr gut für die Erstellung von Schulhäusern, dies wegen dem Innenraumklima, aufgrund der angenehmen Raumakustik und aus ökologischen Gründen.

Weshalb wurde – doch eher untypisch – Schwedenrot als Farbe der Fassade verwendet?
Unser Entwurf sah von Anfang an diese Farbe vor. Ausgewählt haben wir sie in Anlehnung an die stimmungsvollen Gemälde von Albert Manser. Sie ist kräftig und komplementär zur grünen Landschaft. Damit hebt sich der öffentliche Bau von den mehrheitlich weissen und hellgrauen Teufner Wohnhäuser ab.

«Es wird nicht nach einer Standardlösung gesucht, sondern es geht um eine konkrete Fragestellung und individuelle Ansätze.»

Wie erschafft man eine moderne und zukunftsträchtige Lernumgebung?
An der SEK Teufen wird im System der kooperativen Schule unterrichtet. Es gibt Stammklassen und zusätzlich verschiedenen Niveaugruppen. Entsprechend basiert der Grundriss auf dem Konzept mit sogenanntem Jahrgangcluster. Ein Cluster besteht aus vier Klassenzimmern und dazugehörigen Nebenräumen. Jeweils zwei Klassenzimmer mit Gruppenraum werden mit einem grosszügigen Begegnungsraum ergänzt. Die versetzte Anordnung dieser Raumgruppen schafft eine Lernlandschaft, die zum angestrebten pädagogischen Konzept passt und zugleich langfristig flexibel nutzbar ist.

Wie ergab sich die Zusammenarbeit mit Bach Heiden?
Der Entscheid für die Zusammenarbeit und Realisierung erfolgte mit der Bauherrschaft im regulären Vergabeverfahren. Das Brandschutzkonzept und die inneren Verglasungen für die offenen Räume waren ein entscheidender Faktor. Im Alltag sind die Brandabschnitte der Eingangshalle offen und die Fluchtwegbildung erfolgt nur im Brandfall durch die Brandschutztore.

Was schätzen Sie an Bach Heiden?
Das Unternehmen bietet innovative und massgeschneiderte Produkte an und das Team bringt viel Erfahrung mit. Bereits in der frühen Phase konnten wir die Konzept- und Detaillösungen mit den Expertinnen und Experten besprechen. Da bestand eine hohe Bereitschaft, das Fachwissen zum Thema Brandschutz unkompliziert beizusteuern. Es wird nicht im vorhandenen Katalog nach einer Standardlösung gesucht, sondern es geht um eine konkrete Fragestellung und individuelle Ansätze. Wir als Architekten schätzen auch die klaren Planungsabläufe von Bach Heiden.

Wie verlief die Zusammenarbeit?
Sehr gut! Projektleiter Nick Zimmer hat stets professionell gearbeitet. Das Abstimmen von Türhöhen und Holzverkleidungen mit den inneren Verglasungen ist aus meiner Sicht sehr gut gelungen.

In welchen Phasen Ihrer Planung war der Brandschutz relevant?
Bereits im Entwurfskonzept war der Brandschutz von Bedeutung. Und er begleitete uns durch alle anderen Planungsphasen. Für die Realisierung und Abnahmen, verbunden mit Brandschutztests, waren die Lösungen von Bach Heiden besonders wichtig.

Beat Loosli hat an der ETH Zürich Architektur studiert. Er ist Gründer und Inhaber von raumfindung architekten in Rapperswil. Das Büro raumfindung architekten wurde 2008 gegründet. Unterdessen entwerfen und planen 25 Mitarbeitende in der Rapperswiler Denkwerkstatt. Das Team hat sich auf anspruchsvolle Bauaufgaben mit nicht alltäglichen Nutzungsansprüchen spezialisiert. Unter anderem liegt sein Fokus auf öffentlichen Bauten wie Konzertsälen, Gerichtsbauten oder Schulanlagen.

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